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Münster (jp)
Kinder-Uni an der Universität Münster<address>© WWU - Judith Kraft</address>
Kinder-Uni an der Universität Münster
© WWU - Judith Kraft

Tausche Aasee gegen Wüste

Ägyptologin berichtet bei der Kinder-Uni Münster vom archäologischen Expeditionsalltag

Es gibt schon sehr außergewöhnliche Arbeitsplätze. Beispielsweise den von Prof. Dr. Angelika Lohwasser. Die Ägyptologin der Westfälischen Wilhelms-Universität arbeitet einmal im Jahr inmitten der afrikanischen Wüste. Was bedeutet das? Sie muss sich ohne fließendes Wasser die Zähne putzen, hat oft Sand im Essen und schläft ausschließlich im Zelt. Wie man das aushält? Zum Waschen nimmt die Forscherin einfach einen großen Kanister Wasser mit. Wenn ein Sturm tobt und überall Sandkörner sind, isst das Expeditionsteam im Auto. Und gegen kalte Wüstennächte hilft ein dicker Schlafsack.

„Das Leben dort ist zwar anders, aber sehr erholsam, weil man ohne Internet und Telefon an viel weniger denken muss“, betont die Wissenschaftlerin. Bei der nächsten Kinder-Uni berichtet sie über den Alltag in ihrem archäologischen Feldprojekt im Nordsudan. Die Veranstaltung am Freitag, 22. Januar, startet um 16.15 Uhr im Hörsaal H1 am Schlossplatz.

Was will Angelika Lohwasser herausfinden? „Mich interessiert, wie die Bevölkerung vor vielen Tausend Jahren im Nordsudan lebte“, erklärt sie. Deshalb bereitet sie dort eine Ausgrabung vor. In Münster fahndet sie auf Luftaufnahmen von der Wüste nach alten Gemäuern oder Wegen. Wenn sie vor Ort ist, marschiert sie mit einem kleinen Computer los und untersucht alles, was man aus der Luft nicht sieht: altes Geschirr, Feuerplätze, Felsbilder. Einheimische Menschen, die ihr begegnen, helfen oft weiter. „Das Interesse ist groß, wenn sie erfahren, dass wir die Geschichte ihrer Vorfahren erforschen“, berichtet Angelika Lohwasser.

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