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Münster (upm/nor)
Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles (2.v.l.) begrüßte Dorothee Dzwonnek und die beiden SPD-Bundestagsabgeordneten Hubertus Heil (l.) und Oliver Kaczmarek<address>© WWU - Peter Grewer</address>
Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles (2.v.l.) begrüßte Dorothee Dzwonnek und die beiden SPD-Bundestagsabgeordneten Hubertus Heil (l.) und Oliver Kaczmarek
© WWU - Peter Grewer

Informationen aus erster Hand

Spitzenvertreter diskutierten über Exzellenz-Initiative

Es gibt wohl nur wenige Themen, die die bundesdeutschen Universitäten derzeit so intensiv beschäftigen wie die Zukunft der Exzellenz-Initiative. Im Jahr 2005 lobten die Bundesregierung und die 16 Bundesländer erstmals das Förderprogamm zugunsten exzellenter Forschung in Deutschland aus - in drei Wettbewerbsrunden flossen seitdem mehrere Milliarden Euro an die besten deutschen Universitäten. Auch die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) beteiligte sich mit Erfolg an den Ausschreibungen: Die beiden Exzellenzcluster "Cells in Motion" und "Religion und Politik" sind Beleg für die Breite der Spitzenforschung an der WWU.

Doch wie geht es nach dem Auslaufen der dritten Förderperiode Ende 2017 weiter? Das Rektorat und rund 40 Vertreter der beiden Exzellenzcluster nutzten jetzt die Gelegenheit, um aus erster Hand eine Einschätzung der aktuellen Lage zu erhalten und von möglichen Lösungen zu erfahren: Die Generalsekretärin der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Dorothee Dzwonnek, und die beiden SPD-Bundestagsabgeordneten und -Wissenschaftsexperten, Hubertus Heil und Oliver Kaczmarek, standen in einem intensiven Austausch Rede und Antwort.

Hubertus Heil wies darauf hin, dass es in der Bundesregierung und unter den Ministerpräsidenten der Länder reichlich Übereinstimmungen gebe - etwa über das Auslaufen der bisherigen Förderlinie "Graduiertenschule" und über die Tatsache, dass die Exzellenzcluster auch das "Herzstück" der neuen Förderperiode darstellen sollten. Strittig sei allerdings die Frage, ob, in welcher Höhe und wie viele deutsche Spitzen-Universitäten darüber hinaus gefördert werden sollen. Zudem sei noch nicht geklärt, ob die Exzellenzcluster beispielsweise grundsätzlich bis 2018 statt nur bis Ende 2017 gefördert werden sollten, um ihnen und den Universitäts-Leitungen mehr Zeit für das Schreiben der neuen Förderanträge einzuräumen. Oliver Kaczmarek betonte, dass sich alle Beteiligten darüber einig seien, dass alle Punkte vor der Sommerpause geklärt sein müssten und ein verbindlicher "Fahrplan" vorliegen müsse.

Dorothee Dzwonnek hob in ihrer Beurteilung drei Punkte hervor. Die Förderung und Qualifikation des wissenschaftlichen Nachwuchses sollte künftig ein selbstverständlicher Bestandteil eines jeden Antrags sein. Zudem plädierte sie dafür, künftig rund 50 statt wie bislang 43 Exzellenzcluster zu fördern. Ihr wichtigster Punkt war zugleich ein Appell an die Politik: "Der gesamte Prozess sollte nicht politisch, sondern wissenschaftsgeleitet sein."