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Münster (upm/tb)
Abschied und Empfang: Rektorin Prof. Ursula Nelles dankte Dekan Prof. Wilhelm Schmitz (l.) und hieß Prof. Mathias Herrmann willkommen.<address>© WWU - Peter Grewer</address>
Abschied und Empfang: Rektorin Prof. Ursula Nelles dankte Dekan Prof. Wilhelm Schmitz (l.) und hieß Prof. Mathias Herrmann willkommen.
© WWU - Peter Grewer

Rektorat würdigt Verdienste von Prof. Wilhelm Schmitz

Verabschiedung im Schloss / Medizinische Fakultät: Am 1. Juni tritt Prof. Mathias Herrmann Amt als Dekan an

Stafettenwechsel in der münsterschen Universitätsmedizin: Mit einer Feierstunde im Schloss hat das Rektorat der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster den scheidenden Dekan des Fachbereichs Medizin, Prof. Dr. Dr. h.c. Wilhelm Schmitz, verabschiedet. In ihrer Laudatio hob WWU-Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles die Verdienste des Mediziners hervor, der seiner Fakultät fast acht Jahre lang vorstand. Seine Nachfolge wird am 1. Juni der Mikrobiologe Prof. Dr. Mathias Herrmann antreten, dem Ursula Nelles in derselben Veranstaltung die Ernennungsurkunde überreichte.

Mit Wilhelm Schmitz begann 2009 eine neue Ära an der Universität Münster und darüber hinaus: Mit der Wahl des gebürtigen Rheinländers zum Dekan stand erstmals eine hauptberufliche Führungskraft an der Spitze einer der sieben staatlichen medizinischen Fakultäten in Nordrhein-Westfalen. Die Medizin stellt an der WWU mehr als ein Fünftel der rund 550 Professoren und verantwortet einen Jahresetat von rund 140 Millionen Euro.

Auch in anderer Hinsicht steht die Ära Schmitz für einen Paradigmenwechsel: Durch die zusammen mit der Hauptamtlichkeit eingeführte Amtszeit von vier Jahren und seine Wiederwahl stand Wilhelm Schmitz mit Abstand am längsten an der Spitze der Medizinischen Fakultät. Seine 57 Vorgänger als Dekan seit 1925 hatten die Position jeweils nur ein oder zwei Jahre inne. Welchen drei Themen er sich bevorzugt widmen wollte, hatte der Mediziner seinem Team beim Amtsantritt so beschrieben: "Ich setze auf Forschung, Forschung und noch einmal Forschung." Diese "drei" Ziele - und viele weitere - habe Wilhelm Schmitz mit großer Durchsetzungsstärke und großem Engagement umgesetzt, hob Ursula Nelles in ihrer Dankesrede hervor.

Als sein größtes Verdienst bezeichnete die Rektorin die Schärfung und Neuausrichtung des Forschungsprofils der WWU-Medizin. "Mit dieser Strategie wurde die Basis geschaffen für Erfolge wie die Einwerbung des Exzellenzclusters ‚Cells in Motion‘, an der die Medizin entscheidend beteiligt war, die Bewilligung neuer Sonderforschungsbereiche und den Bau neuer Gebäude", unterstrich Ursula Nelles. Auch mit einer intensiven Nachwuchsarbeit, dem Ausbau interner Förderinstrumente sowie Innovationen wie den "Clinical Translation Professorships", die den Transfer neuer Forschungsergebnisse in die Therapie stärken, habe Wilhelm Schmitz die Fakultät maßgeblich geprägt.

Wilhelm Schmitz wurde 1949 in Brühl bei Köln geboren. Nach Abitur, Medizinstudium in Belgien und Deutschland, Promotion und Habilitation folgten berufliche Stationen in Mainz, Hannover und Bern. 1988 erhielt der Pharmakologe und Toxikologe eine Professur an der Universität Hamburg und folgte fünf Jahre später dem Ruf nach Münster. 16 Jahre lang leitete er das Institut für Pharmakologie und Toxikologie der WWU und erarbeitete sich in dieser Zeit und hohes Renommee als Forscher. Für sein Fachgebiet engagierte sich Wilhelm Schmitz auch auf nationaler und internationaler Ebene. So stand er unter anderem der Deutschen Gesellschaft für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie als Präsident vor. Sein wissenschaftliches Werk umfasst über 200 Originalarbeiten und wurde in hochrangigen wissenschaftlichen Zeitschriften wie Nature, Lancet oder Circulation publiziert. Im Jahr 2012 verlieh ihm die Comenius-Universität in Bratislava die Ehrendoktorwürde.

Seine Nachfolge hat die Medizinische Fakultät bereits lange vor dem anstehenden Wechsel geregelt. Im Februar dieses Jahres wählte der Fachbereichsrat Prof. Dr. Mathias Herrmann zum kommenden Dekan. Er forschte und lehrte bisher am Universitätsklinikum des Saarlandes, war vor seiner dortigen Professur aber bereits acht Jahre lang – von 1993 bis 2001 – an der Universität Münster tätig.