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Münster (upm/bn)
Dr. Ortwin Lämke, Leiter der WWU-Studiobühne und Mitglied der Jury, Jonas Lengeling, Sarah Chiyad, Dennis Kail und Christine Thieleke, Leiterin des Kulturbüros der Universität Münster (v.l.)<address>© WWU</address>
Dr. Ortwin Lämke, Leiter der WWU-Studiobühne und Mitglied der Jury, Jonas Lengeling, Sarah Chiyad, Dennis Kail und Christine Thieleke, Leiterin des Kulturbüros der Universität Münster (v.l.)
© WWU

Kurzgeschichtenwettbewerb: Jury kürt drei Sieger

50 Teilnehmer nach Aufruf des Kulturbüros

Gleich drei Gewinner präsentierten sich am Montagabend (18. Juli) in der münsterschen Pension Schmidt. Die Texte von Sarah Chiyad, Dennis Kail und Jonas Lengeling hatten der Jury des Kurzgeschichtenwettbewerbs der Universität Münster so gut gefallen, dass sie alle drei Bewerber zu Siegern kürte und das Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro zu gleichen Teilen aufteilte. Auch das Publikum zeigte sich angetan von den Jungautoren. "Ich fühle mich sehr beschenkt", sgte eine ältere Zuhörerin zu der Geschichte von Jonas Lengeling, die von scheinbar weit entfernten Zeiten und doch sehr aktuell über Vertreibung und Tod im 30-jährigen Krieg erzählte.

Mehr als 50 Teilnehmer waren der Aufforderung des Kulturbüros der Universität Münster gefolgt, sich mit dem Thema "Was bewegt" auseinanderzusetzen. Für die 24-jährige Sarah Chiyad war es die eine Minute vor dem zufälligen Tod am Ludgerikreisel, die sie, so das Urteil der Jury, ironisch-sarkastisch und mit viel Humor in Szene gesetzt hatte. Dennis Kail (25) machte wahr, was er sich vorgenommen hatte: einen Text zu schaffen, der sich ebenso spröde und widerspenstig gibt wie die Gedanken, die ihm beim Anblick eines Flüchtlingsheims kamen. Nicht eben leichte Kost, doch das Publikum folgte mit großem Interesse den modernen Mythen und Gedankensplittern, die er kunstvoll miteinander verwob.

Der 27-jährige Jonas Lengeling, im Gegensatz zu den beiden anderen kein Germanistik-, sondern ein Geschichtsstudent, wurde geehrt, weil er Reflexionen über das universelle Grauen von Religionskriegen "sprachlich souverän" im 17. Jahrhundert angesiedelt hatte - gerade dadurch gelang der Sprung in die Gegenwart.

Das Kulturbüro der Universität Münster schreibt regelmäßig Kurzgeschichtenwettbewerbe aus. Darüber hinaus veröffentlicht es jedes Semester das UniKunstKultur-Magazin, unterstützt Kulturgruppen der WWU bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit und fördert kulturelle Projekte und Aktivitäten. Zum Kurzgeschichtenwettbewerb ist eine Broschüre mit den Gewinnertexten erschienen, die kostenlos beim Kulturbüro, kultur@uni-muenster.de, bestellt oder im Internet unter www.uni-muenster.de/leben/unikunstkultur/index.html abgerufen werden kann.

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