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Münster (upm)
Gute Laune verbreitet die kleine Jule, während ihre Mutter Rieke Voß im Magazin der Universitäts- und Landesbibliothek der WWU Literatur sichtet. Die WWU trägt bereits das Siegel für eine familiengerechte Hochschule – das Angebot soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden.<address>© WWU - Peter Grewer</address>
Gute Laune verbreitet die kleine Jule, während ihre Mutter Rieke Voß im Magazin der Universitäts- und Landesbibliothek der WWU Literatur sichtet. Die WWU trägt bereits das Siegel für eine familiengerechte Hochschule – das Angebot soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden.
© WWU - Peter Grewer

"Wir bauen auf ein gutes Angebot auf"

"Familienbewusstsein": Kanzler begrüßt neuen Themenschwerpunkt der Pressestelle

Der Kanzler Matthias Schwarte begrüßt den neuen Themenschwerpunkt "Familienbewusstsein" der Pressestelle. In einem Gastbeitrag schreibt er über seine persönlichen Erfahrungen mit dem Thema.

Ich gebe es zu: Ich genieße eine glückliche Ausgangslage. Ich mache mich aus Senden morgens gerne auf zur Arbeit nach Münster, ich tausche mich ebenso gerne mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus, führe anregende, manchmal schwierige Gespräche und lerne dabei interessante Persönlichkeiten kennen. Kurzum: Ich arbeite gerne im Schloss für meinen Arbeitgeber, die Universität Münster. Ich gebe aber auch zu: Nicht weniger freue ich mich abends darauf, das Schloss wieder zu verlassen, ins Auto zu steigen und zu meiner Familie zu fahren. Denn meine Frau und meine zwei Kinder sind im besten Sinne mein Zuhause.

Viele von Ihnen werden sich in dieser Beschreibung wiederfinden. Auch Ihnen sind Karriere und Familie wichtig. Auch Sie bemühen sich nach Kräften darum, berufliche und private Aspekte bestmöglich miteinander in Einklang zu bringen. Das gelingt mal gut, mal weniger gut und hat natürlich vor allem mit den jeweils individuellen Voraussetzungen zu tun. Aber aus meiner persönlichen Erfahrung als Familienvater und Kanzler weiß ich, dass die Einstellung des Arbeitgebers in der Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine wesentliche Rolle spielt. Mit wie viel Verständnis kann die alleinerziehende Mutter an ihrem Arbeitsplatz rechnen? Wie weit kommt der Arbeitgeber dem Mitarbeiter entgegen, der einen Angehörigen pflegt? Ich bin vor dem Hintergrund dieser für viele Beschäftigten wichtigen Fragen sehr dankbar für die Gelegenheit, Ihnen zu versichern, dass das Thema an der Universität Münster eine hohe Priorität genießt.

Ich freue mich deswegen auch über die Entscheidung der Pressestelle, dass sie dieses Thema unter dem Stichwort „Familienbewusstsein“ im kommenden halben Jahr intensiv und differenziert beleuchten wird. Es ist der genau richtige Ansatz, einerseits die Beschäftigten für dieses Aufgabenfeld der Universität zu sensibilisieren und andererseits die Öffentlichkeit über möglichst viele Angebote der WWU zu informieren.

Tatsächlich hat die WWU in Sachen Familienbewusstsein bereits einiges anzubieten. Seit 2008 tragen wir als eine von 41 deutschen Hochschulen das Qualitätssiegel „Familiengerechte Hochschule“. Dass dieses Siegel für uns keinen Selbstzweck darstellt, zeigt sich in der steigenden Arbeitsplatzqualität und in der Wahrnehmung der WWU als moderner Arbeitgeber. Eine Rednerin sagte bei der Preisverleihung 2015: „Die Chefetagen senden an ihre Beschäftigten die eindeutige Botschaft, dass sie sich für eine familienbewusste Arbeits- und Studienwelt einsetzen.“ Genau dafür steht auch das Rektorat der Universität Münster.

Matthias Schwarte<address>© WWU/Peter Wattendorff</address>
Matthias Schwarte
© WWU/Peter Wattendorff
Ob Ferienprogramme für die Kinder unserer Beschäftigten, das Projekt Wunschgroßeltern, der Babyclub, die Unterstützung bei Pflegefällen, der Dual-Career-Service, die Angebote unserer eigenen Großtagespflegestelle und weiterer Kitaplatz-Kontingente in Münster oder die Möglichkeit zur Telearbeit: Das Servicebüro Familie und viele andere engagierte Personen und Einrichtungen der WWU haben in den vergangenen Jahren ein gutes Angebot aufgebaut. Dabei gehen wir so weit wie möglich auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche ein, ohne dabei den Fortschritt der Universität als Ganzes aus den Augen zu verlieren.

Doch wie heißt es so schön: Das Bessere ist der Feind des Guten. Wir müssen uns beispielsweise fragen, wie wir Studierende mit Kindern noch besser unterstützen können und welche Hilfsangebote die Universität ihren Mitarbeitern bei besonderen familiären Herausforderungen unterbreiten kann. Wir alle wissen, dass es noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Das hat zum einen mit gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen und dem Trend zu immer heterogeneren Familienmodellen zu tun, zum anderen mit der Tatsache, dass die sogenannten „weichen Faktoren“ bei der Wahl des Arbeitsplatzes immer mehr an Bedeutung gewinnen. Dieser Herausforderung und Chance stellen wir uns gerne. Helfen auch Sie mit, Familienbewusstsein noch stärker an der WWU zu verankern!

Matthias Schwarte ist Kanzler der Universität Münster.

Dieser Artikel stammt aus der Universitätszeitung "wissen|leben" Nr. 6, 12. Oktober 2016.

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