Germanistisches Institut, Universität Münster, Schlossplatz 34, 48143 Münster

5. Münsteraner Poetikdozentur – WS 2023/24

Hendrik Otremba – DAS DRONISCHE ERZÄHLEN

Hendrik Otremba, Autor, Musiker und Sänger der Postpunk-Band »Messer«, bildender Künstler und seit 2012 Dozent für Kreatives Schreiben an der Münster School of Design, übernimmt 2023 die fünfte Münsteraner Poetikdozentur am Germanistischen Institut der Universität Münster – nach Monika Rinck (2015), Kathrin Passig (2017), Milo Rau (2019) und Kerstin Hensel (2021). Die Poetikdozentur richtet sich sowohl an Studierende und Mitglieder der Universität als auch an die interessierte Öffentlichkeit.

Hendrik Otremba stellt seine Dozentur unter den Titel »DAS DRONISCHE ERZÄHLEN«. Vorgesehen sind drei öffentliche Vorlesungen (23.10., 13.11., 4.12.2023), ein zweitägiger Workshop mit Studierenden (15.–16.01.2024), eine öffentliche Lesung (4.12.2023) sowie ein Künstlerabend am 16.01.2024. Zu allen Veranstaltungen lädt das Germanistische Institut herzlich ein, der Eintritt ist frei.

Studiert hat Hendrik Otremba Germanistik und Medienwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum und Kulturpoetik an der Universität Münster. Sein erster Roman Über uns der Schaum erschien 2017, es folgten die Romane Kachelbads Erbe (2019) und Benito (2022). Für die Arbeit an Kachelbads Erbe erhielt Otremba das Arbeitsstipendium des Berliner Senats.

Mit seiner Band »Messer«, für die er auch die Texte verfasst, hat er seit 2010 außerdem fünf Alben veröffentlicht (Im Schwindel, Die Unsichtbaren, Jalousie, No Future Days, No Future Dubs). 2013 erhielt die Band den Pop.NRW-Preis in der Kategorie Bester Newcomer, 2022 für ein Avatar-Konzert in Kooperation mit dem Center for Literature (Münster) den VUT-Award in der Kategorie Bestes Experiment.

Otremba veröffentlicht außerdem Erzählungen und Essays. 2023 erschien neben seinem ersten Soloalbum (Riskantes Manöver) auch der Lyrikband Wüstungen, Nebel.

Seine komplex erzählten Romane führen immer wieder in traum- und alptraumhafte, auch düstere Welten, in den sich Reales und Surreales, Zeiten und Räume überlagern. Stilistisch kennzeichnet eine geradezu cineastische Bildsprache sein Schreiben, inspiriert vom Film noir bis zu langsamen Erzählern wie Tarr, Angelopoulos oder Tarkowski. Dies spiegelt sich zugleich im bildkünstlerischen Werk Otrembas wider: Mit seinen Aquarell- und Tuschemalereien hatte er bereits mehrere Ausstellungen, zuletzt 2021 in Mainz in der Emde Gallery (ebenfalls unter dem Titel Riskantes Manöver). Die Poetikdozentur in Münster wird flankiert von der Ausstellung »Ich tauchte zu den Ungeheuern« im Alten Wartesaal in Herne (vom 10. November bis zum 10. Dezember 2023).

 

Flyer zur Poetikdozentur 2023

Über die Poetikdozentur