Drei hochkarätige Preise beim ersten PIANO! Klavierwettbewerb

Die Preisträger*innen von PIANO 2021
© MHS, Peter Lessmann
Mit der Vergabe von drei hochkarätigen Preisen endete am 11. Juli der erste Münsteraner Klavierwettbewerb PIANO!

Der Hörsaal H1 war Schauplatz der feierlichen Preisverleihung und des Abschlusskonzerts zum dreitägigen Wettbewerb. Jury-Sprecher Prof. Peter von Wienhardt moderierte den Abend und überreichte gemeinsam mit Ute Cewe, der Geschäftsführerin der fördernden Stiftung Münster der Sparda-Bank West, drei hochdotierte Förderpreise an die Gewinner*innen: Den dritten Preis in Höhe von 2.000 Euro erspielte sich Doohwan Lee, den zweiten Preis in Höhe von 3.000 Euro erhielt Dahea Joung, beide Studierende in der Klavierklasse von Prof. Michael Keller. Der erste Preis in Höhe von 5.000 Euro wurde Kyuho Han aus der Klavierklasse von Prof. Arnulf von Arnim zugesprochen. Der 27-jährige vereinte auf’s Vortrefflichste Virtuosität und musikalische Gestaltungskraft und überzeugte die Jury vollends mit Schumanns „Kreisleriana“ und Ravels „Gaspard de la nuit“. Man darf gespannt sein, welches Programm Han für die ebenfalls mit dem ersten Preis verbundene professionelle Videoproduktion auswählen wird, mit der er sich künftig bei Wettbewerben und Künstleragenturen vorstellen kann.

Insgesamt zeugte das Teilnehmerfeld des Klavierwettbewerbs vom hohen Niveau der Klavierausbildung an der Musikhochschule. Alle sechs Finalist*innen waren im Prinzip preisverdächtig, den Ausschlag gaben hier oft nur winzige Nuancen. - Herzlichen Glückwunsch allen Teilnehmer*innen, besonders den Finalist*innen Junna Iwasaki, Jinseok Maeng und Naho Suzuki und natürlich den drei Preisträger*innen! – Wir danken der Stiftung Münster der Sparda-Bank West für ihre großzügige Förderung unserer exzellenten Pianist*innen und freuen uns schon jetzt auf den zweiten PIANO! Klavierwettbewerb im Jahr 2023, der dann bundesweit ausgeschrieben werden soll.

Hier kann das PIANO! Preisträgerkonzert 2021 angeschaut werden.

Kyuho Han, 1. Preisträger 2021, spielt Ludwig van Beethoven (1770 – 1827): Klaviersonate Nr. 17 d-Moll op. 31 Nr. 2 „Sturmsonate“

Kyuho Han, 1. Preisträger 2021, spielt Maurice Ravel (1875 – 1937): Gaspard de la nuit

PIANO! Klavierwettbewerb 2021

© MHS

Mehr als 100 junge Pianist*innen studieren in der Klavierabteilung der Musikhochschule Münster. Ihre Qualität beeindruckt und beweist sich regelmäßig durch Wettbewerbserfolge, wie z. B. beim Internationalen Deutschen Pianistenpreis (2019), dem ARD Musikpreis (1. Preis 2017) und dem Horowitz-Klavier-Wettbewerb (1. Preis 2017), um nur die höchstrangigen der letzten Jahre zu nennen.

Ein eigener Klavierwettbewerb bietet den größten Talenten der Musikhochschule Münster ein neues, zusätzliches Forum und soll noch mehr Türen öffnen. Erstmals im Juli 2021 und danach alle zwei Jahre können sich die besten Klavierstudierenden um attraktive Förderpreise bewerben. Die Wettbewerbsbedingungen entsprechen internationalem Standard: Der 1. Preis ist mit 5.000 Euro und einer professionellen Videoproduktion dotiert, der 2. Preis mit 3.000 Euro, der 3. Preis mit 2.000 Euro. Der Wettbewerb wird in zwei Runden ausgetragen und endet mit dem Preisträgerkonzert am dritten Tag. Die Jury setzt sich zusammen aus international renommierten Persönlichkeiten der Pianistenszene.

2021 wurde PIANO! vom 9. – 11. Juli noch unter Corona-Bedingungen veranstaltet. 18 Pianist*innen aus sechs Klavierklassen der Musikhochschule Münster traten beim PIANO! Klavierwettbewerb 2021 an, auf die Zulassung externer Teilnehmer*innen musste wegen der noch geltenden Reisebeschränkungen verzichtet werden. Publikum konnte sich für definierte Zeitfenster online anmelden. Das Preisträgerkonzert fand am 11. Juli im Hörsaal H 1 am Schlossplatz statt, mit Publikum vor Ort und per Livestream übertragen. Die Aufzeichnung kann auf dem YouTube-Kanal der Musikhochschule angeschaut werden. Das Programmheft zum Wettbewerb steht hier als PDF zur Verfügung.

Die Finalist*innen und Preisträger*innen von PIANO! 2021

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  • Kyuho Han (1. Preis)

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    Kyuho Han (27) wurde in Südkorea geboren und begann im Alter von 9 Jahren Klavier zu spielen. Nach Studienjahren und Abschlüssen an der Korea National University of Arts (Klasse von Choong-Mo Kang), der Hochschule für Musik und Theater München und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main kam er 2019 an die Musikhochschule Münster. Er ist Preisträger des Internationalen Musikwettbewerbs „Prager Frühling“ (2016, 3. Preis) und der „Sendai International Music Competition“ (2019, Publikumspreis).

    Derzeit studiert Kyuho Han in der Klavierklasse von Prof. Arnulf von Arnim mit dem Ziel Konzertexamen.


    Programm Runde 1:

    • J. S. Bach: Wohltemperiertes Klavier Band 1, Präludium und Fuge cis-Moll
    • L. v. Beethoven: Klaviersonate As-Dur Op. 110, 1. Satz
    • F. Chopin: Etüde Op. 10 Nr.8
    • F. Chopin: Ballade Op. 38 F-Dur


    Programm Runde 2:

    • M. Ravel: Gaspard de la Nuit
    • R. Schumann: Kreisleriana Op.16
  • Junna Iwasaki (Finalistin)

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    Junna Iwasaki (36) stammt aus Japan und kam nach Abschlüssen an der Universität der Künste in Tokio und der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien an die Musikhochschule Münster. Sie ist Überseestipendiatin des japanischen Amtes für kulturelle Angelegenheiten und hat zahlreiche internationale Wettbewerbe gewonnen, unter anderem den 3. Preis beim Wettbewerb der Schlitz Klavier Akademie in Frankfurt, den Schumann-Haus-Preis, den Rotary Club Stipendium Preis sowie den Diplom-Preis des 16. Internationalen Chopin-Wettbewerbs in Warschau. Solo- und Orchesterauftritte führten sie bereits unter anderem nach Deutschland, Österreich, Spanien, Polen, Belgien, Italien, in die Vereinigten Arabischen Emirate sowie nach Qatar, Ägypten und Kuwait. 2015 erschien ihr Debüt-Soloalbum und 2018 die zweite CD bei Japan Acoustic Records.

    In der Klavierklasse von Prof. Arnulf von Arnim studiert Junna Iwasaki aktuell mit dem Ziel Konzertexamen.


    Programm Runde 1:

    • J. S. Bach: Wohltemperiertes Klavier Band 2, Präludium und Fuge f-Moll
    • L. v. Beethoven: Klaviersonate f-Moll Op. 57, 1. Satz
    • F. Chopin: Etüde Op. 10 Nr. 2
    • I. Albéniz: Iberia: Triana


    Programm Runde 2:

    • F. Händel: Suite Nr. 5 E-Dur
    • F. Chopin: Sonate Nr. 3 h-Moll
    • C. Saint-Saëns: Etude en forme de Valse op. 52 Nr. 6
    • M. Balakirev: Islamey Fantasie Orientale
  • Dahea Joung (2. Preis)

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    Dahea Joung (27) wurde in Südkorea geboren. Ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie bereits im Alter von vier Jahren. Als junge Pianistin gewann sie in Korea zahlreiche Wettbewerbe, mit zehn Jahren spielte sie ihr erstes Solokonzert mit der Wonju Philharmonie, später gab sie ein Rezital für „Young Artists“ in Seoul (2011). Nach ihrem Abschluss an der „Seoul Arts High School“ begann sie 2013 ihr Bachelorstudium in der Klasse von Prof. Michael Keller an der Musikhochschule, anschließend absolvierte sie ihren Master an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf in der Klasse von Prof. Paolo Giacometti. 2016 gewann sie als jüngste Teilnehmerin den 1. Preis beim „Concorso Internazionale Don Vincenzo Vitti“, 2017 folgte der Förderpreis des Klavierwettbewerbs „Steinway & Sons“. Als Pianistin arbeitete sie bereits u. a. mit den Bergischen Symphonikern (2018) und dem WDR (2020) zusammen.

    Aktuell strebt Dahea Joung in der Klasse von Prof. Michael Keller ihr Konzertexamen an.


    Programm Runde 1:

    • J. S. Bach: Wohltemperiertes Klavier Band 1, Präludium und Fuge f-Moll
    • L. v. Beethoven: Klaviersonate B-Dur Op. 22, 1. Satz
    • F. Chopin: Etüde Op. 10 Nr. 8
    • E. Granados: Goyeskas, Nr. 4 “Quejas ó la maja y el ruiseñor"


    Programm Runde 2:

    • R. Schumann: Humoreske Op. 20
    • F. Liszt: Ungarische Rhapsodie Nr. 12
    • A. Scrjabin: Klaviersonate Nr. 3 fis-Moll Op. 23
  • Doohwan Lee (3. Preis)

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    Doohwan Lee (28) wurde in Südkorea geboren und erhielt seinen ersten Klavierunterricht im Alter von 12 Jahren. Schon während seines Studiums bei Prof. Young-lan Han und Prof.´in Meehyun-Michelle Ahn an der Yonsei University Seoul (Südkorea) gewann er zahlreiche nationale Auszeichnungen und Stipendien. Nach seinem Abschluss studierte er zunächst den Master „Klavier Soloausbildung“ in der Klasse von Prof. Pietro De Maria an der Universität Mozarteum Salzburg und kam dann nach Münster an die Musikhochschule. Er hat zahlreiche Wettbewerbe gewonnen, darunter den ersten Preis bei der „51. Nanpa Music Competition“ in Suwon (Südkorea), den ersten Preis beim „26. Music Journal Competition“ in Seoul (Südkorea) sowie u. a. Preise beim „10. Korea Beethoven Competition“ und „23. Suri Music Competition“. Als Solist konzertierte Doowhan Lee bereits unter anderem in der Kumho Art Hall in Yonsei, dem Sejong Culture Art Center und der Youngsan Art Hall, als Kammermusiker ist er Mitglied des Klavierensemble-Teams „Y-US“ in Südkorea und in den Formationen Klaviertrio, -quartett und -quintett auf vielen Bühnen zu hören.

    In der Klavierklasse von Prof. Michael Keller studiert Doohwan Lee jetzt mit dem Ziel Konzertexamen.


    Programm Runde 1:

    • J. S. Bach: Wohltemperiertes Klavier Band 1, Präludium und Fuge g-Moll
    • L. v. Beethoven: Klaviersonate e-Moll Op. 90, 1. Satz
    • F. Chopin: Etüde Op. 10 Nr. 10
    • C. Debussy: Préludes Band 2, Nr. 8 ,,Ondine’’
    • S. Rachmaninoff: Etude-tableaux Op. 39 Nr. 8 d-Moll


    Programm Runde 2:

    • W. A. Mozart: Klaviersonate B-Dur, KV 570
    • J. Brahms: 4 Klavierstücke, Op. 119
    • C. Debussy: Préludes Band 2

    Nr. 5 "Bruyeres"
    Nr. 12 "Feux d’artifice"

    • S. Rachmaninoff: Prélude Op. 32 Nr. 10
    • F. Liszt: Ballade Nr. 2 h-Moll, S. 171
  • Jinseok Maeng (Finalist)

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    Jinseok Maeng (26) hat bereits früh seine Liebe für das Klavier entdeckt. Nach Studienjahren und Abschlüssen an der „Seoul Arts High School“ und der „Seoul National University“ bei Prof. Hyungjoon Chang und Prof.´in Minjung Lee setzte Jinseok Maeng sein Studium mit dem Master bei Prof. Adrian Oetiker an der Hochschule für Musik und Theater in München fort. Er hat zahlreiche Auszeichnungen in Korea erhalten und war mit vielen Solorezitalen und Konzertaufführungen zu hören. Als Ensemblemitglied spielte er bereits auf verschiedene Bühnen in Korea, in München ist er u. a. im Kleinen Saal im Gasteig und in der Allerheiligenkirche am Kreuz aufgetreten. Zusätzlich hat er bei verschiedenen Musikfestivals wie „Euro Arts Festival" in Leipzig, „MusikFest Piano Camp“ in Minnesota und „Ticino Musica Academy“ in Lugano teilgenommen, wo er durch Meisterkurse bei Prof. Gerald Fauth und Prof.´in Sontraud Speidel weitere Impulse sammeln konnte.

    Aktuell studiert Jinseok Maeng in der Klavierklasse von Prof. Peter von Wienhardt mit dem Ziel Konzertexamen.


    Programm Runde 1:

    • J. S. Bach: Wohltemperiertes Klavier Band 2, Präludium und Fuge fis-Moll
    • F. Chopin: Etüde Op. 25 Nr. 10
    • L. v. Beethoven: Klaviersonate D-Dur Op. 10 Nr. 3


    Programm Runde 2:

    • W. A. Mozart: Zwölf Variationen über "Ah, vous dirai-je, maman", KV 265
    • C. Debussy: Images Band 1
    • E. v. Dohnányi: Vier Rhapsodien Op. 11
  • Naho Suzuki (Finalistin)

    © privat

    Naho Suzuki (28) wurde in Japan geboren und erhielt ihren ersten Klavierunterricht im Alter von fünf Jahren. Nach ihrem Abschluss am Tokyo College of Music bei Prof.´in Atsuko Okada und Chihiro Ishioka studierte sie im Master „Professional Performance“ an der Folkwang Universität der Künste in Essen bei Prof. Henri Sigfridsson. Bei Wettbewerben wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem 1. Preis bei der „International Moscow Music Competition 2020“ und dem 2. Preis beim „Köhler-Osbahr Wettbewerb 2020“ in Essen. Außerdem war sie Semifinalist im „PIANALE International Academy & Competition 2018“. Als Solistin spielte sie mit Orchestern in Japan und Deutschland, auch als Kammermusikerin ist sie aktiv.

    Aktuell studiert Naho Suzuki im Master „Instrumentales Duo mit Pianistin oder Pianist“ bei Prof. Henri Sigfridsson an der Folkwang Universität der Künste und strebt gleichzeitig ihr Konzertexamen in der Klasse von Prof. Michael Keller an der Musikhochschule Münster an.


    Programm Runde 1:

    • J. S. Bach: Wohltemperiertes Klavier Band 2, Präludium und Fuge G-Dur
    • L. v. Beethoven: Klaviersonate As-Dur Op. 110, 1. Satz
    • F. Chopin: Etüde Op. 25 Nr. 11
    • C. Debussy: Préludes Band 2, Nr. 12 "Feux d’artifice”


    Programm Runde 2:

    • W. A. Mozart: Klaviersonate D-Dur, KV 576
    • F. Chopin: Klaviersonate Nr.3 h-Moll Op. 58
    • K. Szymanowski: Variationen b-Moll Op. 3

Die Jury-Mitglieder von PIANO! 2021

© MHS, Barbara Plenge / Elke Schmidt / Roger Frisch / Sudi / Privat / Barbara Plenge

Die Jury besteht aus insgesamt sechs Mitgliedern, dem Vorsitzenden Prof. Michael Keller (ohne Stimmrecht) sowie drei externen und zwei internen Juror*innen, die wir hier vorstellen:

  • Prof. Michael Keller, Musikhochschule Münster

    © Sudi

    MICHAEL KELLER, Jahrgang 1955, stammt aus einer süddeutschen Musikerfamilie. Seine pianistische Ausbildung in der Zeit bis zum Abitur prägten Roland Keller und Ludwig Hoffmann. Anschließend studierte er an der Hochschule für Musik Freiburg in der Meisterklasse von Prof. Vitaly Margulis. Nach seiner Konzertreifeprüfung lehrte er an der Hochschule für Musik in Freiburg, bis er 1988 als Professor an die Hochschule für Musik Detmold, Abt. Münster berufen wurde. Von 2010 bis 2020 leitete er als Dekan die inzwischen eigenständige Musikhochschule Münster an der Westfälischen Wilhelms-Universität.

    Neben Engagements in ganz Europa führen ihn Konzerte, Lecture Recitals, Meisterkurse und Vorträge regelmäßig nach Japan und Korea. Er ist Juror bei internationalen Wettbewerben in Deutschland, Bulgarien, den Niederlanden, Japan und Russland.

    Michael Keller widmet sich mit großem Engagement der pianistischen und künstlerischen Entwicklung seiner multinational zusammengesetzten und vielfach preisgekrönten Klavierklasse.

  • Prof. Thomas Günther, Folkwang Universität der Künste Essen

    © Elke Schmidt

    THOMAS GÜNTHER erhielt seine künstlerische Ausbildung an der Folkwang Hochschule und an der Hochschule der Künste Berlin. Wichtige Anregungen verdankt er außerdem den Schnabel-Schüler*innen Maria Curcio (London) und Konrad Wolff (New York). 1980 wurde er in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen, gewann 1981 den renommierten Folkwangwettbewerb und trat 1983 erstmals als Solist bei den Berliner Festwochen auf. In den folgenden Jahren gab Thomas Günther sein Debüt in der Berliner Philharmonie mit Beethovens 5. Klavierkonzert und gastierte bei weiteren nationalen und internationalen Festivals, Konzertreisen führten ihn bis nach Südamerika und China.

    Seine Programmschwerpunkte sind, neben dem klassischen Repertoire, Werke russischer Futuristen sowie zumeist unbekannte bzw. vergessene Klaviermusik der deutsch-jüdischen Exilgeneration und des Kreises um Schönberg. Unter den Komponisten, die ihm Uraufführungen anvertrauten, waren u. a. John Cage („ONE“ for piano), Dieter Schnebel und Juan Allende-Blin. Seit Ende der 80er Jahre liegt ihm die Beschäftigung mit der Klaviermusik Bachs sowie mit Fragen ihrer Interpretation auf dem Klavier besonders am Herzen. Er trat mit Gesamtaufführungen des „Wohltemperierten Klaviers“, der “Klavierübung II“ und der „Goldberg-Variationen“ in mehreren deutschen Großstädten hervor. Wiederholt hielt er Workshops zu diesem Thema ab. Die Begegnung mit einem „Streicher“-Hammerflügel aus dem Jahr 1848 führte zu erneuter intensiver Auseinandersetzung mit dem Sonatenwerk Franz Schuberts.

    Darüber hinaus ist Thomas Günther ein engagierter Kammermusiker in unterschiedlichen Besetzungen. Mit dem Geiger Johannes Prelle führte er Ende der 1990er Jahre alle Beethoven-Sonaten für Klavier und Violine auf. 2003 gründete Günther den bundesweit ausgeschriebenen „Rotary Klavierwettbewerb Jugend“, dessen künstlerischer Leiter er auch ist. Seine CDs sind bei den Labels CRI (New York), Telos, Musicaphon und Cybele records erschienen. In vier unterschiedlichen Ausgaben hat Thomas Günther von 2009 bis 2016 Werke russischer Komponisten wie Sergej Protopopov, Igor Strawinsky oder Alexander Skrjabin bei Cybele Records eingespielt. Die CD-Reihe umfasst wichtige Werke aus dem Umfeld des Russischen Futurismus, zum Teil in Weltersteinspielungen. 2017 erhielt er dafür den Echo Klassik in der Kategorie „Solistische Einspielung (Musik 20./21. Jh. | Klavier)“.

  • Prof. Heribert Koch, Musikhochschule Münster

    © Sudi

    HERIBERT KOCH studierte Musik in Köln, Karlsruhe und London. Er besuchte Meisterkurse u. a. bei Tatjana Nikolajewa und Mieczysław Horszowski und ergänzte seine Ausbildung in London bei Peter Feuchtwanger, dem er wiederholt bei seinen Meisterkursen assistierte. Neben der Pflege des Standardrepertoires setzt sich Koch immer wieder für seltener gespielte Werke ein. Dabei betätigt er sich auch als Herausgeber. Besondere Anerkennung in der Fachwelt erwarb er sich durch seine Erstausgaben früher Klavierwerke von César Franck. Im Rahmen seiner internationalen Konzerttätigkeit gastierte er in wichtigen Musikzentren West- und Osteuropas und Australiens. Seine Spezialität sind dabei moderierte Konzerte, in denen er mehrsprachig durch das Programm führt.

    Heribert Koch ist Präsidiumsmitglied der EPTA Deutschland (European Piano Teachers Association) und hatte in den Veranstaltungsjahren 2012/13 sowie 2019/20 die Europäische Präsidentschaft des Verbandes inne. Er ist international als Juror von Musikwettbewerben und Dozent von Meisterkursen unterwegs, hält regelmäßig Vorträge auf Fachkongressen und unterrichtet als Honorarprofessor an der Musikhochschule Münster.

  • Prof.’in Elena Margolina, Hochschule für Musik Detmold

    © Barbara P

    ELENA MARGOLINA diplomierte an der N. A. Rimski-Korsakow-Hochschule für Musik St. Petersburg als Konzertpianistin und schloss 1996 ihr Konzertexamen an der Musikhochschule Detmold mit Auszeichnung ab. Sie ist Preisträgerin mehrerer renommierter Klavier- und Kammermusikwettbewerbe, u. a. erspielte sie den 1. Preis beim V. Internationalen Schubert-Klavierwettbewerb. Ihre Lehrtätigkeiten führten sie an die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, die Hochschule für Musik und Theater Hannover und zu internationalen Meisterkursen. 2014 nahm sie den Ruf als Professorin für Klavier an der Hochschule für Musik in Detmold an. Heute stehen auch zahlreiche Schüler*innen von Elena Margolina selbst auf den internationalen Podien. Sie präsentieren mit großem Erfolg ihr künstlerisches Können und gewinnen Preise bei Klavierwettbewerben.

    Ihre rege Konzerttätigkeit führt Elena Margolina durch ganz Europa und Übersee, die Pianistin trat als Solistin vielfach mit führenden Orchestern und namhaften Dirigenten auf. In den großen internationalen Konzertsälen ist sie regelmäßig zu Gast. Außerdem hat Elena Margolina zahlreiche Fernseh- und Rundfunkaufnahmen sowie mehrere CD´s eingespielt. Ihre CD „F. Schubert. Sonate D 959. Moments musicaux D 780“ erhielt den SUPERSONIC-Preis 2008 der Zeitschrift PIZZICATO, Luxemburg. Ihre letzte Schubert-CD wurde beim „OPUS KLASSIK“ 2021 nominiert.

  • Prof.’in Yumiko Maruyama, Robert Schumann Hochschule Düsseldorf

    © Sudi

    YUMIKO MARUYAMA ist Dozentin für Klavier an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Die in Japan geborene Pianistin hat an der Toho Gakuen Musikhochschule in Tokyo studiert und in Hannover in der Solistenklasse von Professor Hans Leygraf das Konzertexamen »mit Auszeichnung« abgeschlossen. Weitere Lehrer*innen waren für sie Tatjana Nikolaeva, Gaby Casadesus, Christoph Lieske und Yevgeni Malinin.

    Yumiko Maruyama ist Preisträgerin verschiedener internationaler Wettbewerbe wie Paloma O'Shea, Santander und Premio Jaen. Sie spielt in Kammermusikbesetzungen sowie als Solistin mit Orchester. Rundfunk- und Fernsehaufnahmen hatte sie mit NHK Japan, BBC London, RDF France sowie NDR, Radio Bremen, Rias Berlin und WDR. Piano Duo Recitals von Yumiko Maruyama und ihrer Schwester Toshiko Maruyama sind von der Kritik mehrfach unter die »Concert Best 10« in Japan gewählt worden. CD-Aufnahmen des Klavierduos wurden zweimal von den Zeitschriften »Gramophone« und »Gramophone Japan« als »Best 3 of the Year« ausgezeichnet. Studierende von Yumiko Maruyama sind wiederum Preisträger*innen internationaler Musikwettbewerbe und in der Lehre an Musikhochschulen tätig.

  • Prof. Peter von Wienhardt, Musikhochschule Münster

    © Barbara Plenge

    PETER VON WIENHARDT, 1966 gebürtig aus Budapest stammend, aufgewachsen in Deutschland, bereiste als Musiker 111 Staaten und spielte in so gut wie sämtlichen bekannten Konzertsälen der Welt. Er erlangte viele Preise (u. a. Cziffra-Liszt, Deutscher Musikrat, Echo Klassik etc.) und veröffentlichte bis zum heutigen Tage 15 Tonträger, sowohl solistisch als auch mit Orchestern und mit kammermusikalischen Künstlerpersönlichkeiten. Seine Kompositionen erscheinen bei Universal. Er ist künstlerischer Leiter der Internationalen Konzerttage Mittelrhein (IKM) und hält seit 2006 eine Professur für Klavier in Münster inne, wo er auch Intendant der Aaseerenaden Münster ist.