© privat

Bildgebung mit dem Tof-SIMS

Eine Interview-Serie über Wissenschaftler des SoN

Dr. Bonnie Tyler, Arbeitsgruppe Arlinghaus

Forschung: „Ich führe eine Analyse der Sekundärionenmassenspektroskopie (SIMS) mit dem Tof-SIMS durch, einem Gerät für chemische 3D-Bildgebung bis hinunter zu einer Auflösung von 100 Nanometern. Im Wesentlichen nehme ich Materialien und entdecke nicht nur ihre chemische Zusammensetzung, sondern auch die Art und Weise, wie diese chemischen Spezies in drei Dimensionen verteilt sind.

Meine persönliche Forschung zielt darauf ab, die Empfindlichkeit, räumliche Auflösung und Dateninterpretation vom ToF-SIMS zu verbessern. Ich wende die ToF-SIMS-Technik auch in Zusammenarbeit mit anderen Forschungsprojekten am Center for Soft Nanoscience (SoN) an.

Die Messungen, die ich durchführe, können überprüfen, ob die in den SoN-Laboren durchgeführte Chemie oder Materialverarbeitung tatsächlich so verlief, wie es vorhergesagt wurde. In einigen Fällen helfe ich dabei herauszufinden, warum ein Ergebnis nicht funktioniert hat oder bringe Verständnis für das unerwartete Verhalten von Proben. Der Prozess ist oft iterativ, da Forscher die chemischen Erkenntnisse aus meinen Messungen nutzen, um festzustellen, was in einem Experiment passiert ist und um die nächste Runde von Experimenten zu verbessern.“

Über das Tof-SIMS: „Das Tof-SIMS ist in dem Unternehmen IONTOF gebaut worden, also direkt nebenan. Es ist ein Spin-off des Fachbereichs Physik hier an der Universität und hat mit der Halbleiterindustrie einen großen Markt in Asien und Europa. Die ToF-SIMS-Maschine befindet sich im SoN und in der Münster Nanofabrication Facility (MNF), einer speziellen Reinraumumgebung.“

Aktuellste Veröffentlichung: An Arylazopyrazole Based N‐Heterocyclic Carbene as Photoswitch on Gold Surfaces: Light‐Switchable Wettability, Work Function and Conductance

Warum ich Wissenschaftlerin wurde: “Mir gefällt der kreative Aspekt der Wissenschaft. Ich löse gerne Probleme und Rätsel. Wissenschaftler sind neugierige Menschen, die Fragen stellen und erforschen. Wir schreiben und präsentieren auch vor Menschen, daher ist Kommunikation genauso wichtig wie mathematische Fähigkeiten. Die Wissenschaft bringt Dinge zusammen, die mich interessieren.“

3D-Bildgebung bis hinunter zu einer Auflösung von 100 Nanometern
© Bonnie Tyler

Was ich am SoN mag: „Ich arbeite gerne mit Studierenden, weshalb ich die Arbeit am SoN schätze. Es ist viel schöner als die Arbeit auf Distanz. Mit Studierenden im selben Gebäude zu sitzen, bedeutet, dass ich sofortiges Feedback bekomme. Wir können uns die Proben sofort ansehen und anpassen. Außerdem haben wir die Möglichkeit, uns hinzusetzen, zu diskutieren und neue Ideen zu entwickeln. Neulich kam zum Beispiel Anzehla Galstyan an meinem Büro vorbei und in einem spontanen Gespräch wurde uns klar, dass wir Bio-Filme, ihr Fachgebiet, in einige Experimente einbeziehen und einen neuen DFG-Antrag schreiben könnten. Das ist die Art von Synergie, die man sich wünscht: wo man sich sieht.

Mir gefällt auch, dass das SoN international ist. Natürlich ist die Wissenschaftskultur im Allgemeinen sehr international. Außerdem gefällt mir, dass es am SoN einen Schwerpunkt auf soziale Aktivitäten gibt, mit einem Brown-Bag-Lunch und Vorträgen für Nachwuchswissenschaftler sowie einer Obstpause einmal pro Woche. Es ist wichtig, Barrieren abzubauen und die Menschen dazu zu bringen, zu interagieren und interdisziplinär zu denken.“

Vorheriger Arbeitsplatz: „Ich habe an Universitäten in den USA und der Karibik gearbeitet. Zuletzt arbeitete ich in England am National Physics Laboratory.
Seit über einem Jahrzehnt arbeite ich mit Professor Arlinghaus zusammen, nachdem ich ihn auf einer Konferenz in Japan getroffen habe. Ich besuchte mit ihm IONTOF und wir sprachen über gemeinsame Projekte. Ich bin jeden Sommer nach Münster gekommen, um gemeinsam mit ihm Messungen durchzuführen. Später erzählte er mir, dass er hier eine Stelle hat, wo er mit dieser einzigartigen Instrumentierung arbeitet.“

Wunsch: Eine SoN-Seminarreihe mit Gastredner von außerhalb der WWU, vorzugsweise mit Führungskräften aus verschiedenen Bereichen.

Links:
Nanoanalysis with ToF-SIMS/Laser-SNMS
Münster Nanofabrication Facility
IONTOF