Mehr als Götter, Geister und Dämonen!

Religionswissenschaft ist Kultur-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaft

Was ist Religion? Wie verhalten sich die verschiedenen Religionen zu Kultur und Gesellschaft? Wie stehen sie zu Politik und Recht, Wirtschaft und Wissenschaft? Welche Vorstellungen haben sie von Gewalt und Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, Himmel und Hölle? Wie gehen sie um mit Leben und Tod, Krankheit und Gesundheit? Welche Impulse geben religiöse Bindungen und Weltbilder der Lebensführung? Welche Dynamiken gehen von Religionen aus – und wie wandeln sich Religionen selbst? Verlieren Religionen in der Moderne ihre Bedeutung? Religionswissenschaftler*innen beschäftigen sich mit diesen Fragen ebenso wie mit Gottesbildern und Gottesdiensten, mit Geistern, Dämonen und Ritualen. Sie beobachten, was und wie Menschen wann und wo glaub(t)en, und untersuchen, wie Religionen Geschichte, Kultur und Gesellschaft gestalten.

 

Grüne Religion?! Umwelt, Klima und Natur in den Religionen

19.05.24 bis 03.07.24 in der Margaretakirche Münster

Wie gehen Religionsgemeinschaften mit den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit um? Was hat Religion mit Einstellungen zu Tier und Natur zu tun? Welche Rolle spielt die Bewahrung der Schöpfung? In der öffentlichen Debatte um ökologische Nachhaltigkeit spielen Religionen eine untergeordnete Rolle. Dabei sind aktuelle Entwicklungen unübersehbar: Churches for Future, die Umweltenzyklika Laudato Si’ oder die Naturspiritualität in den Avatar-Filmen – das Thema ist aktuell und vielfältig.

Diesen aktuellen Themen widmet sich die Plakatausstellung „Grüne Religion?!“ und eröffnet neue Perspektiven auf das Verhältnis von Religion und ökologischer Nachhaltigkeit. Sie wurde von Studierenden am Institut für Religionswissenschaft der Universität Münster in einem Lehrforschungsprojekt erarbeitet und erstmal im Sommer 2023 im Bioenergiepark der Klimakommune Saerbeck gezeigt.

Nun ist sie auch in Münster zu sehen. Vom 19.05. bis 30.06.2024 kann sie in der Margaretakirche in Münster-Mauritz besucht werden. Neu hinzugekommen ist ein didaktisches Programm. Es ermöglicht Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe 1 und 2, wie auch anderen Interessierten, sich intensiv mit den Inhalten und Fragen der Ausstellung auseinanderzusetzen.

 

Ort: Margaretakirche, Hegerskamp 3, Münster

Dauer: 19.05.24 bis 03.07.24

Öffnungszeiten:

Mo.–Do., Sa.: 09:30 bis 17:00 Uhr

Fr.: 10:30 bis 17:00 Uhr

So.: 11:00 bis 17:00 Uhr

Gruppenanmeldungen bitte unter pfarrbuero@sankt-mauritz.com oder Tel. 0251 - 620 120 0 100.

 

Ein Projekt des IfR in Kooperation mit der Klimakommune Saerbeck

Dozentinnen: Anja Lüpken und Dr. Judith Stander-Dulisch

Studentinnen: Michelle Brillert, Paula König, Neele Müller, Sarah Pfeifer

© IfR

Lehrstuhlvertretung SoSe 2024 Dr. Judith Bachmann

Wir freuen uns, Dr. Judith Bachmann als Professurvertretung für das Sommersemester 2024 begrüßen zu dürfen. Frau Dr. Bachmann forscht und lehrt an den Universitäten Bayreuth und Heidelberg zu westafrikanischer Religionsgeschichte, Hexerei und pentekostaler Religiosität. Für das Sommersemester 2024 wird sie an der Universität Münster unter anderem das Modul 3 zur außereuropäischen Religionsgeschichte übernehmen. Die entsprechenden Veranstaltungen finden Sie im HISLSF.

Veranstaltungen des IfR im SoSe 2024

Das Institut für Religionswissenschaft bietet im kommenden Sommersemester 2024 folgende Veranstaltungen an. Um eine rechtzeitige Anmeldung über das HISLSF wird gebeten.

Dr. Judith Bachmann: Vorlesung "Religionsgeschichte Westafrikas", donnerstags 10:00-12:00 Uhr.

Dr. Judith Bachmann: Seminar "Wissen, Heilen, Verehren? Traditionelle Orakelpraxis in Westafrika", donnerstags 14:00-16:00 Uhr.

Dr. Judith Bachmann: Seminar "Pfingstbewegung und Gender", mittwochs 16:00-18:00 Uhr.

Dr. Judith Bachmann: Seminar "Hexerei in globalen Verflechtungen", mittwochs 14:00-16:00 Uhr.

Anja Lüpken und Dr. Christian Röther: Praxisseminar "Unsichtbares Münster - ein religionswissenschaftlicher Audioguide", Blockseminar freitags und samstags Anfang Mai und Anfang Juni.

Anja Lüpken: Seminar "Auswertungsmethoden der empirischen Religionswissenschaft", freitags 10:00-14:00 Uhr.

Daria Hartmann: Seminar "Theorie- und Fachgeschichte der Religionswissenschaft", mittwochs 10:00-12:00 Uhr.

Daria Hartmann: Kolloquium B.A.-Abschlussarbeiten, mittwochs 12:00-14:00 Uhr.

Robert Suckro: Seminar "Der Tod des Sonnengottes? – Sommersonnenwende an den Externsteinen (mit Exkursion)", donnerstags 16:00-18:00 Uhr.

Rollbilder digital präsentiert

In zwei Präsentationen können Sie mit den restaurierten Malereien aus der religionskundlichen Sammlung auf Entdeckungsreise gehen. Ein tibetisches Thangka zeigt das jugendliche Leben des Buddha und auf dem japanischen Rollbild sind die buddhistischen Höllen der finstren Todesgottheit Yama/Enma zu sehen. Link zur Sammlung

Buddhistische Malereien wieder zurück in Münster

Zwei bedeutende buddhistische Textil- und Papiermalereien der Religionskundlichen Sammlung konnten mit großzügiger Unterstützung der Universitätsgesellschaft Münster e.V. konservatorisch und restauratorisch aufgearbeitet werden. Anfang Mai 2023 brachten die Restaurator:innen Philip Kochendörfer und Viola Beier aus Köln das tibetische Thangka und das japanische Rollbild zurück nach Münster. Hier werden Sie nach der Fertigstellung des Neubaus in der Robert-Koch-Straße (Hüffercampus) in einem Schaumagazin wieder der Forschung und Lehre zur Verfügung stehen und auch einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden.

Das Institut für Religionswissenschaft (IfR) und die Zentrale Kustodie bedanken sich sehr für die großzügige Unterstützung der Universitätsgesellschaft Münster e.V., die bereits den Aufbau der Sammlung in den 1950er und 1960er Jahren finanziell begleitete und ohne die die sichernden Maßnahmen nicht möglich gewesen wären. So konnten die Malereien aus Papier und Seide gereinigt und geglättet werden, Fehlstellen wurden ausgebessert und fragile Bereiche gesichert. Durch die reversible Fixierung auf Platten können die Objekte nun sicher gelagert und in den neuen Räumen präsentiert werden.

Demnächst können die Objekte digital angesehen werden. In einer audio-visuellen Präsentation können Betrachter:innen auf Erkundungsreise gehen durch das jugendliche Leben des Buddha und in die acht buddhistischen Höllen des Yama/Enma.

© D. Djahanschah
© IFR
© IFR

Temporäre Schließung der Bibliothek Hüfferstraße

Vom 07.08. bis zum 02.10.2023 ist die Gemeinschaftsbibliothek Hüfferstraße wegen Umbaumaßnahmen geschlossen. Bis zum 04.08.2023 können Sie noch Titel ausleihen, die Ausleihfrist endet in diesem Fall am 02.10. Bitte planen Sie voraus, da die Bereitstellung innerhalb des genannten Zeitraums nur in Notfällen möglich sein wird. In diesem Fall wenden Sie sich bitte an die Mitarbeiter:innen der Gemeinschaftsbibliothek unter der Email bibhueff@uni-muenster.de

Ab dem 02.10.2023 stehen die Titel der Religionswissenschaft in neuen Räumlichkeiten. Darüber werden Sie zeitnah informiert.

 

Australische Objekte der Religionskundlichen Sammlung in neuem Licht

Die Forschungen von Dr. Patrick F. Krüger und Dr. Martin Radermacher zu dem Sammlungsteil "Pater Worms" sind veröffentlicht. In Ihrem Aufsatz beleuchten die zwei Religionswissenschaftler zum einen die ethnografische Arbeit des Missionars Ernest Ailred Worms (1891–1963) und dessen Wahrnehmung australischer Kultur vor dem wissenschaftlichen Hintergrund seiner Zeit. Zum anderen beschreiben sie die Objekte, die über Pater Worms in die Religionskundliche Sammlung der Universität Münster gelangten. Darunter sind Schwirrhölzer (Tjuringas), Klanghölzer und Fadenkreuze sowie Speerspitzen und Steinwerkzeuge. Mit dem Aufsatz schließen Krüger und Radermacher eine Forschungslücke der Sammlung und tragen zur Aufarbeitung der zum Teil sensiblen Objekte bei.

Krüger, P. F., & Radermacher, M. (2023). Australian Objects in the Religious Studies Collection at the University of Münster: The “Pater Worms Collection” as a Case of Inter-Religious Contact. /Entangled Religions/, /14/(1). https://doi.org/10.46586/er.14.2023.10309 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen]

Klanghölzer (Rs13)
© IFR
Speerspitze (Rs18)
© IFR
Lanzette (Rs19)
© IFR

Unsichtbares Münster - Religiöse Vielfalt für die Ohren

© IfR

Ein Audioguide von Studierenden der Religionswissenschaft an der Universität Münster


Die Stadt Münster gilt mit Dom und Bischofssitz gemeinhin als sehr katholisch. Schon ihr Name verweist auf ein Kloster (monasterium) und in den Friedensverhandlungen des Dreißigjährigen Krieges tagten hier die katholischen Konfliktparteien.
Doch bereits zu Beginn des 16. Jh. waren in Münster durch Reformation und Wiedertäuferbewegung auch andere christliche Gemeinschaften angesiedelt. Eine jüdische Gemeinde gibt es in Münster seit dem 12. Jh. Durch Zuzug und Pluralisierung der Religionen ist Münster heute ein Ort der religiösen und weltanschaulichen Vielfalt.
Dieser Audioguide widmet sich daher einigen religiösen Gemeinschaften jenseits des Mainstreams.

Entstanden sind die Beiträge im Rahmen eines Seminars am Institut für Religionswissenschaft unter der Leitung von Herrn Dr. Christian Röther und Frau Anja Lüpken. Studierende haben sechs religiöse Gruppen besucht und in drei- bis sechsminütigen Beiträgen vorgestellt. Diese können auf der Seite https://un-sichtbar.hypotheses.org/audioguides/muenster angehört und heruntergeladen werden.

Eine indische Göttin aus Köln zieht nach Münster – Neuzugang in der Religionskundlichen Sammlung

Das Institut für Religionswissenschaft freut sich über einen bedeutenden Neuzugang in der Religionskundlichen Sammlung. Der Durga-Altar war bis zuletzt Teil der Dauerausstellung des Rautenstrauch-Joest Museums in Köln. Ursprünglich wurde er für die Durga-Puja 2008 in Köln geschaffen und für das jährlich stattfindende Fest zu Ehren der Göttin Durga verwendet. Das Idol wurde vom Indischen Kulturverein (Bharat Samiti) e. V. in Köln dem Museum und nun der Religionskundlichen Sammlung zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle danken wir dem Kulturverein sehr für die Überlassung dieses eindrucksvollen Werkes für die Vermittlung in der Lehre.

Als immaterielles UNESCO Weltkulturerbe ist die Durga-Puja hauptsächlich in Bangladesch und im nord-östlichen Indien mit Hauptort Kalkutta verbreitet. Hier zieht sie jährlich Millionen von Besucherinnen und Besuchern in die Städte, um die große Göttin in Gestalt der Durga zu verehren, die in den vielen nur für dieses Fest erstellten Altären anwesend ist. Am letzten Tag des zehntägigen Festes wird die Göttin wieder verabschiedet und die Altäre dem Wasser übergeben.

Link zur Kurzdokumentation der Durga-Puja in Kalkutta:
https://ich.unesco.org/en/RL/durga-puja-in-kolkata-00703

Das Objekt zeigt zentral die Göttin Durga als Bezwingerin des Dämons Mahisasur in Gestalt eines Büffels – in dieser Darstellung nur mit dem abgeschlagenen Kopf repräsentiert. Begleitet wird sie von ihrem Reittier, dem Löwen und ihren vier Kindern: Lakshmi (links), Göttin des Glücks und des Reichtums, Sarasvati (rechts), Göttin der Weisheit, Kunst und Wissenschaft, Ganesha (links außen), der elefantenköpfige Gott des Anfangs, und Karttikeya (rechts außen), der auch als Murugan oder Skanda bekannt ist. Über ihr, scheinbar schwebend ist Shiva als Asket dargestellt.

Bis zur finalen Präsentation im Schaumagazin des geplanten Neubaus in der Robert-Koch-Straße verbleibt der Altar im Depot verwahrt und ist bis dahin leider nicht zu sehen.

Link zur Religionskundlichen Sammlung auf der Seite des IfR:
https://pages.ceres.rub.de/religionskundliche-sammlung-wwu/

Foto: Anja Lüpken

Durga-Altar
© Anja Lüpken

Digitaler Rundgang durch die Religionskundliche Sammlung

In einem Pilotprojekt wird die Religionskundliche Sammlung des IfR nun durch einen digitalen Rundgang einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich. Dafür dankt das IfR Dr. Patrick Felix Krüger und Dr. Martin Radermacher vom Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) der Ruhr-Uni Bochum. Das Pilotprojekt zeigt auf, was im Rahmen von virtuellen Ausstellungen möglich ist: Schwer zugängliche Sammlungen können zum einen für Interessierte innerhalb und außerhalb der Universitäten geöffnet und zum anderen durch die Möglichkeiten des barrierefreien Zugangs auch für Menschen mit Behinderungen erfahrbar gemacht werden. Zudem ergibt sich großes Potenzial für Forschung und Lehre.


Mithilfe der Maus können Sie sich durch die virtuelle Ausstellung bewegen und einen 360°-Blick auf die verschiedenen Objekte werfen. Anklickbare Exponate färben sich rot, wenn man mit der Maus darüberfährt, und die Bezeichnung des Objekts wird eingeblendet. Klickt man das Objekt an, erscheinen eine Großaufnahme sowie ein kurzer Text. Ein Exponat ist darüber hinaus mit einer erklärenden Tonspur versehen. Es ist ebenfalls möglich in die Schränke hinter den Glasvitrinen zu schauen. Wenn Sie digital davor stehen, klicken Sie dafür die Schloss-Symbole auf den Türen an.

Link zum digitalen Rundgang

Neuigkeiten aus der Religionskundlichen Sammlung: Restauration von zwei Skulpturen

© IfR

Nach einer gründlichen Reinigung und der Beseitigung von Kleberückständen unsachgemäßer Reparatur strahlt die aus Porzellan gefertigte Figur der Guan-Yin wieder in vollem Weiß. Auch die zentrale Buddha-Figur des Reise- oder Hausaltars, die von ihrem Sockel gebrochen war, hat ihren Platz wieder eingenommen.

Weitere Informationen und zusätzliche Bilder finden Sie unter dem Reiter "Religionskundliche Sammlung".
Link zur Religionskundlichen Sammlung

Jüdisches Leben im Münsterland

Im Zusammenhang des Jubiläumsjahres „Jüdisches Leben in Deutschland“ hat Ludger Hiepel, ein Mitarbeiter unseres Fachbereiches, die Online-Ausstellung „Spurensuche_n im Gestern und Heute. Die digitale Ausstellung der Universität Münster zum Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ entwickelt. Hier geht’s zur Ausstellung: Link zur Ausstellung
Die Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO) der WWU bietet darüber hinaus weitere Veranstaltungen und Informationen zu jüdischem Leben in Münster und im Münsterland an, weitere Infos dazu finden Sie hier: Link zu weiteren Infos

Jüdisches Leben im Münsterland

Im Zusammenhang des Jubiläumsjahres „Jüdisches Leben in Deutschland“ hat Ludger Hiepel, ein Mitarbeiter unseres Fachbereiches, die Online-Ausstellung [...]

Möglichkeit für Absolvent*innen: Teach First

Teach First bietet Hochschulabsolvent*innen ein Stipendienprogramm, in dem Sie durch vorbereitende und begleitende Programme befähigt werden, für zwei Jahre in einer Schule zu arbeiten und [...]

Hindi Stammtisch

Der Hindi-Stammtisch der Deutsch-Indischen Gesellschaft trifft sich jeden [...]