06. bis 07. Mai 2011
Seit 1999 gibt es in Nordrhein-Westfalen den Schulversuch „Islamkunde in deutscher Sprache“ als religionskundliches Angebot ohne Verkündigungscharakter. 80 Lehrkräfte unterrichten dieses Fach an ca. 130 Schulen. Mehr als 10.000 Schülerinnen und Schüler nehmen daran teil. Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen ist jedoch bestrebt, bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht an den Schulen einzurichten. Die Ministerin für Schule und Weiterbildung Sylvia Löhrmann und der Koordinierungsrat der Muslime haben am 22.02.2011 offiziell ein Einvernehmen über eine gemeinsame Erklärung zur Einführung eines bekenntnisorientierten Islamunterrichts erzielt.
Der islamische Religionsunterricht soll neben der Auseinandersetzung mit Theologie und Glaubensvollzügen des Islams auch einen Beitrag zur Integration der muslimischen Bevölkerung leisten. Islamunterricht ist auch ein Zeichen der Anerkennung. Die Bestrebungen in Richtung eines bekenntnisorientierten Islamunterrichts sind mit politischen und rechtlichen Herausforderungen verbunden. Darüber hinaus stellt die Einführung des konfessionellen islamischen Religionsunterrichts eine Herausforderung für das Fach und für die zurzeit tätigen Islamkundelehrerinnen und –lehrer dar:
- Wie soll ein moderner schülerorientierter islamischer Religionsunterricht aussehen?
- Was heißt kompetenzorientiert unterrichten im Religionsunterricht?
- Wie sieht das Verhältnis zwischen einer modernen islamischen Religionspädagogik und der islamischen Theologie aus?
- Wie geht man mit dem Koran, der als die Hauptquelle im Islam gilt, im islamischen Religionsunterricht um?
Diese Herausforderungen und Fragestellungen bilden die Schwerpunkte der Tagung. Die Tagung versteht sich als Fortbildungsangebot für Islamkundelehrerinnen und -lehrer, um sie
über die aktuellsten Entwicklungen in NRW zu informieren, aber auch um sie bei der Entwicklung von Kompetenzen für die fachliche und didaktische Gestaltung.
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